Eiche

Eiche
Eiche

Weitere Handelsnamen Stiel-, Sommereiche; Trauben-, Winter-, Steineiche; Zerreiche; Roteiche
Englisch Common oak; Sessile oak
Botanischer Name Quercus robur; Q. petraea; Q. cerris ; Q. rubra
Kurzzeichen EI (EN-Kurzzeichen: QCXE)

Kulturgeschichtliches

Der Wert von Eichenwäldern wurde bis in die Neuzeit an der möglichen Schweinemast gemessen. Kenner wissen auf Eichelmast basierende Schinken aus Spanien und Frankreich noch heute zu schätzen. Der exzessive Schiffsbau bedrohte ab dem 18. Jahrhundert die Eichenwälder, war aber zugleich Grund zur Anlage von Beständen, die heute schlagreif sind. Ein kurzfristiger Gewinn ist mit der Eiche nicht zu machen. Wer sie setzt, muss sehr prinzipielle Zukunftsvorstellungen haben. So steht die Eiche seit alters her für Kontinuität und Stärke. Eher lässt sich der tief im Erdreich verankerte Baum brechen als entwurzeln.

Allgemeines

Von den heimischen Eichen (Stiel-, Trauben- und Zerreiche) weist die Traubeneiche die schönste Stammform auf mit meist höher angesetzten Ästen als die knorrige Stieleiche. Im gesamten Holzvorrat halten diese beiden Eichenarten einen Anteil von knapp über 2 %. Die Zerreiche, ursprünglich aus Südosteuropa, ist in Österreichs Wäldern nur gering vertreten. Die vor 200 Jahren aus Nordamerika eingeführte Roteiche wurde vor allem in Niederösterreich angebaut. Das im Handel befindliche Roteichenholz stammt allerdings noch nahezu ausschließlich aus Nordamerika. Eichen können bis zu 2000 Jahre alt werden. Freistehende Eichen sind oft knorrige Baumgestalten. Mooreichen sind keine botanische Art, sondern die Bezeichnung für seit Jahrhunderten im Moor überdauerte Eichenstämme.

Holzcharakteristik

Alle Eichenarten sind typisch ringporig mit markanten breiten Holzstrahlen. Die heimischen Arten zählen mit Ausnahme der Zerreiche zu den Weißeichen und unterscheiden sich von den Roteichen im Farbton, der bei dieser etwas rötlicher ist, vor allem aber in der Anordnung und Größe der Spätholzgefäße. Die schwächere Verthyllung (Verstopfen der Poren mit Wuchergewebe) bei den Roteichen ist kein Unterscheidungsmerkmal. Der ursprünglich hellbraune Farbton des Eichenholzes wird nicht selten durch die Trocknung dunkler bis dunkelbraun. Gleichmäßig helles Eichenholz bleibt eine Herausforderung für jeden Trocknungsspezialisten.

Eigenschaften

Eichenholz ist relativ schwer, die Dichte beträgt darrtrocken 670 kg⁄m³, und hart (Brinellhärte 34 N⁄mm²). Spezielle Wuchsgebiete wie Spessart-, slavonische, Allie- oder französische Eiche, polnische und Weinviertler Eiche sind oft mit besonderen Eigenschaften verbunden. Das Holz ist im Allgemeinen gut zu sägen, hobeln, bohren und fräsen, wobei auf gute Absaugung zu achten ist. Eichenstaub löst bei manchen Personen allergische Reaktionen aus. Die Trocknung ist zeitaufwändig und bedarf einer erfahrenen Trocknungsführung. Probleme, die dabei auftreten können, sind Risse, starke Formänderungen bis hin zum Zellkollaps sowie dunkelbraune Verfärbungen. Wegen des Gerbsäuregehalts können bei Berührung feuchten Eichenholzes mit Eisen dunkelblaue bis schwarze Reaktionsflecken entstehen. Unter Beachtung des Gerbsäuregehalts bieten übliche Oberflächenbehandlungsverfahren keine Schwierigkeiten, beim Lackieren sollten Porenfüller verwendet werden. Eichen-Kernholz ist dauerhaft gegen Pilze (Resistenzklasse 2), von den tierischen Schädlingen ist es vor allem der Splintholzkäfer, der nicht selten in Eichenparkett seine Spuren hinterlässt. Die Behandlung mit Holzschutzmitteln ist schwierig, die Tränkbarkeit wird durch die Verstopfung der Poren mit Thyllen praktisch unmöglich.

Verwendung

Die Eiche zählt zu den wertvollsten heimischen Nutzhölzern für Möbelbau, Innenausbau sowie für Fenster und Türen, Treppen, Geländer und Verkleidungen vor allem im Außenbereich und besondere Zwecke im Hoch- und Tiefbau. Oft modeabhängig, bleibt Eichenholz für gediegene Möbel erste Wahl. Ein nicht geringer Teil dient der Parkettholzerzeugung. Traditionell wird Eiche für Fassdauben verwendet und ihr Einsatz für Barriquefässer ist ein Privileg, wobei spezielle Herkunftsgebiete bevorzugt werden.

Groyss Andreas, MSc

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