Erle

Erle
Erle

Weitere Handelsnamen Schwarz-, Roterle; Weiß-, Grauerle
Englisch Common alder
Botanischer Name Alnus glutinosa; Alnus incana
Kurzzeichen ER (EN-Kurzzeichen: ALGL,ALIN)

Kulturgeschichtliches

Adalbert Stifter verweist in seinem Roman „Nachsommer“ auf die Möglichkeit, aus stets auf den Stock gestutzten Erlenstrünken Furniere zu schneiden, in denen „sich die schönste Gestaltung von Farbe und Zeichnung in Ringen, Flammen und allerlei Schlangenzügen darstellt“. Andererseits galt das Holz des rasch wachsenden Baumes, der nach 20 bis 25 Jahren hiebreif ist, eher als geringwertig, und die erfolgreiche Propagierung als Bioholz zum Möbelbau erfolgte aus dieser Marktnische heraus. Den Ingenieuren diente das sonst wenig beständige, aber unter Wasser härter und dauerhafter werdende Holz allerdings schon in römischer Zeit für Pfahlgründungen, auch verfertigte man daraus Brunnentröge und Wasserleitungen.

Allgemeines

Von den verschiedenen Erlenarten liefert vor allem die Schwarzerle Nutzholz in verwertbaren Dimensionen. Man findet sie häufig in der Nähe von fließenden oder stehenden Gewässern. Reine Erlenbestände auf feuchten Standorten heißen Erlenbrüche. Die Schwarzerle ist bis in Höhen von 1200 m zu finden. Die Weißerle stellt etwas geringere Ansprüche an die Bodenfeuchtigkeit und tritt in Höhen bis 1400 m auf steinigen Böden auch als Pionierbaumart auf. Der Waldanteil beider Arten beträgt in Österreich knapp 1 %. Erlen wachsen in der Jugend sehr schnell, mit einem Höchstalter von 120 Jahren zählen sie zu den kurzlebigen Baumarten. 60-jährige und noch ältere Stämme weisen oft einen beginnenden Faulkern auf.

Holzcharakteristik

Frisches Holz ist blass gelblich bis hell rötlichweiß, nach dem ersten Trocknen oberflächlich in orange bis bräunlich übergehend, ist es trocken überwiegend blass gelblich bis rötlichbraun. Oft zeigen die Hirnflächen rötlichbraune, tangential gerichtete Markflecken, die auf Tangentialflächen als Streifen auffällig und typisch sind. Die Jahrringe sind auf glatten Querschnitten durch geringe Hell-Dunkelunterschiede zwischen Früh- und Spätholz erkennbar. Die einzelnen Holzstrahlen sind ausnahmslos sehr schmal und niedrig. Vereinzelt und in regelmäßigen Abständen stehen sie aber so dicht zusammen, dass der Eindruck eines breiten Holzstrahls entsteht, der auf Radialflächen deutliche Spiegel und auf Tangentialflächen mehrere Zentimeter hohe Spindeln erzeugt (Scheinholzstrahl).

Eigenschaften

Erlenholz ist mittelschwer (Darrdichte 490 kg⁄m³) und weich (Brinellhärte 12 N⁄mm²). Es ist leicht spaltbar und wenig elastisch. Die Bearbeitung des Holzes bereitet keine Probleme. Der Kraftaufwand ist mäßig und mit allen Werkzeugen sind glatte Oberflächen erzielbar. Nur bei Astansätzen oder anderen Faserabweichungen kann es zu wolligen Oberflächen kommen. Alle Erlenhölzer sind gut schäl- und messerbar, gut zu drechseln und zu fräsen. Sie sind in beliebiger Weise beizbar, insbesondere mahagoni-, nussbaum- und kirschbaumfarben. Die Oberflächenbehandlung ist problemlos. Die Trocknung verläuft schnell und führt nur selten zu leichter Rissbildung oder zum Verziehen. Im Zuge der Verarbeitungskette – Lagerung, Freiluftvortrocknung, technische Trocknung – können Verfärbungen auftreten, die bei den heutigen hohen Verarbeitungsansprüchen bemängelt werden. Erlenholz ist nicht dauerhaft (Klasse 5), die Tränkbarkeit ist gut.

Verwendung

Erlenholz wird im Innenbereich verwendet: im Möbelbau, oft in Form verleimter Platten, sowie für Wand- und Deckenverkleidungen (Profilbretter, Kassetten). Verbreitet ist auch die Verarbeitung zu Kinderspielzeug und Küchengeräten, zu Schnitzholz in der Bildhauerei sowie im Modellbau.

Groyss Andreas, MSc

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